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Schröter und der Mann aus dem Eis

Aktualisiert: 27. Dez. 2022

Unser Alltag als Modellbauer*innen hält immer wieder spannende und außergewöhnliche Aufgaben für uns bereit.

Bei diesem Projekt handelt es sich ausnahmsweise nicht um ein Fortbewegungsmittel im klassischen Sinne, es geht vielmehr darum einen schnellen Transport möglich zu machen. Und wer soll hier transportiert werden? Niemand geringeres als der rund 5300 Jahre alte Mann aus dem Eis.

Dieses Jahr ist das Archäologiemuseum Südtirol mit dieser ungewöhnlichen Anfrage auf uns zu gekommen. Das Ziel des Projekts liegt darin eine Notfallbergungskiste für den Ötzi zu konzipieren und umzusetzen, um eine schnelle, sichere und leichte Bergung des Ötzis zu garantieren. Die aktuelle Kiste besteht aus Massivholz, ist sperrig schwer und in die Jahre gekommen. Eine schnelle und einfache Bergung beispielsweise bei einem Gebäudebrand ist somit nicht wirklich gewährleistet.


Abbildung der aktuellen Ötzi-Kiste © M.Samadelli/Southtyrolarchaeologymuseum\Eurac via Eurekalert/dpa

Da wir das Projekt äußert spannend fanden, haben wir uns entschlossen, an der offiziellen Ausschreibung des Südtiroler Archäologiemuseums teilzunehmen. Kurz nach Projektstart erhielten wir einen digitalen Klon der Gletschermumie, als Basis für die Gestaltung der Kiste. Durch die ungewöhnliche Armstellung benötigt er eine individuell angepasste Kistenform.



Miniatur 3D Druck des Ötzis © Schröter


Konzeptionsstart der neuen Notfallbergungskiste. © Schröter


Die Innenverkleidung der Kiste musste passgenau auf den fragilen Körper der Eismumie angepasst werden, um den Körper bestmöglich zu unterstützen und ihn selbst bei einer hektischen Rettung nicht zu beschädigen.


Geöffnete Ansicht der finalen Notfallrettungskiste. © Schröter


Zusätzlich ist die Transportbox innen komplett mit nicht entflammbarem Weichschaum ausgekleidet. Dadurch wird gewährleistet, dass die Eismumie eine sichere und unverrückbare Position in der Box einnimmt. Ein schnelles Einlegen der Eismumie in den Unterteil der Box ist durch die Rettungskräfte problemlos möglich. Das Oberteil der Box ist durch die Bündigkeit der Außenkontur von oben sicher zuzuführen. Für einen sicheren Transport verfügt die Kiste über 4 stabile Tragegriffe.


Montage der Notfallrettungskiste. © Schröter


Die Außenhülle der Box ist aus Stabiliäts- und Sicherheitsgründen aus 2 mm Leichtbaualuminium konstruiert. Alle Schnellverschlüsse, Griffe und Karabinerbefestigungen sind aus der neuesten Baureihe für Luftfahrtexpeditionsboxen; besonders leicht und sehr stabil.



Ansicht der finalen der Notfallrettungsbox. © Schröter



Besichtigung der Box durch Professor Oliver Peschl, Chefkurator der Eismumie © Schröter



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